Die lokale Agenda 21-Vereinigung legte den Fokus im Jahr 2008 auf Vorbereitung, Durchführung und Nachbearbeitung der Zukunftswerkstatt für Pullach.
Der neue Bürgermeister Jürgen Westenthanner erklärte sich spontan bereit, nach Konsolidierung des neuen Gemeinderats, gemeinsam mit der Agenda 21 eine Zukunftswerkstatt abzuhalten. Für die professionelle Leitung wurde das Inkom-Institut in Regensburg ausgewählt. Neben der Erfahrung im kommunalen Bereich war die Methode „Optimale Wissensnutzung“ von der Universität St. Gallen maßgebend für die Beauftragung.
Mitte des Jahres bearbeiteten 28 engagierte Bürger und Gemeinderäte 2 Tage lang 12 ausgewählte Schwerpunktthemen für eine Pullacher Zukunftsvision. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Sie reichen über die gesamte Bandbreite der Pullacher Themen wie attraktives/erweitertes Ortszentrum, Erwerb von Vorratsflächen durch die Gemeinde (BND), aktive Bürgerbeteiligung bei neuen Projekten (z.B. Realschule), ganzheitliches Bildungskonzept mit Dreivierteltagesschule und Ganztagsbetreuung ab der Grundschule, bezahlbare Wohnungen für junge Familien, Familienzentrum, Haus für Jung und Alt, Betreutes Wohnen, Hilfe für Leistungsschwächere, selbstverwalteter Jugendtreff, ein Ratsinformationssystem und eine Ehrenamtsbörse im Internet, erweitertes/verbessertes Radnetz, Tieferlegung der S-Bahn, flächendeckender Ausbau der Geothermie. Bürgermeister Westenthanner sagte anlässlich der Präsentation der Ergebnisse zu, die konkreten Vorschläge und zukunftsweisenden Visionen nach einer Bewertung in die Arbeit von Gemeinderat und Verwaltung aufzunehmen.
In einem ersten Schritt der Nachbearbeitung haben sich die Agenda 21-Arbeitskreise mit der Zuordnung von Prioritäten für eine Realisierung der Vorschläge befasst. Die so entstandenen Prioritätenlisten für die 12 Schwerpunktthemen werden an den Bürgermeister und an die 4 Fraktionen des Gemeinderats übergeben. Es ist geplant, in einem Gespräch mit den Fraktionssprechern und den Referenten einen Abgleich der Einstufungen durchzuführen. Mit der anschließenden zeitlichen Bewertung der Umsetzung geht der Nachbearbeitungsprozess in die entscheidende Phase.
Bei der Realisierung wird unterschieden zwischen Maßnahmen, die im Entscheidungsbereich des Bürgermeisters liegen – diese können auf dem Verwaltungsweg umgesetzt werden - und Maßnahmen, die der Gemeinderat zu entscheiden hat.
Die Agenda 21 Pullach erhofft sich von der neu gewählten Gemeindevertretung ein engagiertes Herangehen an die Realisierung der Vorschläge.
Die Prioritätenlisten werden auf der Internetseite www.agenda21-pullach.de veröffentlicht.
Bert Eisl
Sprecher Agenda 21 Pullach