Rad- und Fußwege in Pullach - Entwicklung und Verbesserung

Bericht vom Forum der Agenda 21 Pullach

(Erschienen auch im Isar-Anzeiger vom 25.07.2013)

Gibt es am Fuß- und Radwegenetz in Pullach überhaupt etwas zu verbessern? Das fragte sich der Arbeitskreis Verkehr der Agenda 21. Mit meinen Kollegen Dr. Wolfgang Wirtz und Prof. Justus Thyroff radelten wir viele Stunden über Pullachs Straßen und Wege und dokumentierten dabei unsere Beobachtungen in Bild und Ton. Herausgekommen sind dabei über 70 Kritikpunkte und Verbesserungs- Vorschläge, die wir beim Agenda- Forum am 4. Juli vor ca. 30 interessierten Zuhörern mit Fotos präsentierten und lebhaft diskutierten.

Eine erste Beobachtung galt dem überhängenden Bewuchs, der manche Gehsteige nahezu unbenutzbar macht und die Fußgänger auf Radwege oder Straßen zwingt. Zweites Thema ist die vielerorts unzureichende oder verblichene Bodenmarkierung insbesondere der Querungen. Hier gibt es in Pullach offenbar keinen Standard mit regelmäßiger Wartung. Ein weiteres Thema ist die nicht eindeutige, überflüssige oder auch fehlende Beschilderung. Auch hier ist ein einheitlicher Standard nicht erkennbar. Des Weiteren haben wir einige Fußgänger- Passagen gefunden, die u.E. ohne weiteres auch für Radfahrer freigegeben werden könnten.

Etwas aufwendiger in der Umsetzung sind die Vorschläge zum Ausbau und Neubau von Rad- und Fußwegen: Durchgängiger Ausbau der Rad- und Fußwege an der B11 und an der Wolfratshauser Straße auf die in den ERA („Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“) vorgeschriebene Normbreite von mindestens 2,5 m, besser 3 m; besserer Zugang zum Forstenrieder Park durch einen Rad- Fußweg westlich der B11 von den Tagesheimschulen bis zum Link geräumt mit Übergangen von der Pater- Augustin- Rösch- Straße; als neues Thema Sanierung und Umbau der Grundlberg- Unterführung, die für Fußgänger, Radler, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer gleichermaßen suboptimal ist.

Die letztgenannte Maßnahme ist auch Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit, die wir in fruchtbarer und konstruktiver Zusammenarbeit mit den Elternbeiräten seit letztem Jahr zum Thema gemacht haben. Dazu gehören auch Ausbau oder Neueinrichtung mehrerer Übergänge (z.B. Wiesenweg- Münchner Straße), die dringend erforderliche Errichtung von mindestens 150 zusätzlichen Radlständern am Gymnasium und die direkte Ost- West- Anbindung des Gymnasiums mit dem neuen Weg über die Kuhwiese. Last not least bleibt die Verlängerung des Rad- und Fußwegs auf der Isartalbahntrasse nach Großhesselohe ganz oben auf unserer Wunschliste.

Wir geht es nun weiter? Wir werden ein Maßnahmenpaket schnüren und Anträge an den Verkehrsausschuss einbringen. Unser strategisches Ziel bleibt es, möglichst viele Pullacher vom Auto auf ihre Beine oder aufs Radl zu locken. Spontan brachten drei Zuhörer nach unserem Vortrag ihre Vorschläge zu Papier, wir fordern alle Pullacher auf, uns weitere Vorschläge zu übermitteln.

 

Dr. Hans Eschler
Sprecher AK Verkehr