Vielen Pullachern leider weniger bekannt, ist eines der eher seltenen wirklichen Biotope auf dem Gemeindegebiet. Gemeint ist das relativ schmale Waldstück das sich vom Isarhang bis zum Isarkanal und von der Großhesseloher Brücke im Norden bis zum Baierbrunner Kraftwerk im Süden erstreckt. Hier tritt an vielen Stellen das Grundwasser der Münchner Schotterebene in Form natürlicher Hangquellen zu Tage und bildet teilweise wie ein Auwald Bäche und Tümpel mit entsprechendem Artenreichtum. Ein Teil des Quellwassers wurde an mehreren Stellen gefasst und diente seit jeher bis in die 80 er Jahre den Pullachern zur Versorgung mit Trinkwasser. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde auch eine Leitung zur Versorgung des Schlosses Forstenried gelegt. Genau durch dieses aus Naturschutzsicht unbestritten höchst sensible, aber auch historisch interessante Gebiet, soll sich nach Vorschlag eines Projektarbeitskreis „Naturerholung Isartal im Süden von München“, an der u. a. der Landkreis und die Stadt München beteiligt sind, und nach beinahe 10jährigen Verhandlungen ein als Mountainbike-Trial ausgewiesener Weg von Nord nach Süd durchziehen. Dabei wollte der Kreistag bereits 2012 dieses und weitere Gebiete im südlichen Isartal als Naturschutzgebiete ausweisen. Aus verschiedenen Gründen ist es dazu bis heute nicht gekommen, eine Entscheidung der hier zuständigen obersten Naturschutzbehörde bei der Landesregierung steht noch aus.
Wir meinen, dass dieses Gelände behördlicherseits keinesfalls als offizieller Trial für den Mountainbikesport ausgewiesen werden darf. Die schon seit Jahren beklagte Verbreiterung und Verzweigung der ursprünglich unbefestigten Trampelpfade durch Radsportler führt bereits jetzt zu einer fortschreitenden Zerstörung des Waldbodens. Die wenigen Fußgänger, die das Gebiet kennen und schätzen, dürften damit endgültig auf den befestigten Weg neben dem Isarkanal verdrängt werden. Bereits jetzt vor Freigabe kann man im Internet zahlreiche Hinweise und Vorschläge in Videos, Bilder und Karten zu diesem Gebiet finden. Die Route soll auch durch den im südlichen Bereich des Hangwaldes gelegenen und im letzten Jahr wieder eingeweihten historischen Höllriegelpark vorbei an einigen der historischen Denkmäler führen. In unserem im Juli 2020 gestellten Antrag empfehlen wir deshalb dem Gemeinderat Pullach als Grundstückseigner, die nicht befestigten Pfade durch das Hangwaldgebiet für den Radverkehr zu sperren, weil sie dafür nicht geeignet sind und auf eine Änderung der von der Projektgruppe vorgeschlagenen Trailführung zu drängen. Für Radler stehen ja durchaus eine Reihe alternativer Radwege entlang der Isar und dem Kanal zur Verfügung.
Vor allem jetzt im beginnenden Frühjahr empfiehlt es sich, durch das Gebiet einen Spaziergang zu machen, beginnend am alten Brunnenhaus unterhalb der Waldwirtschaft an Bächen, Tümpeln und Hangquellen mit Schneeglöckchen, Leberblümchen und Teichmurmeln vorbei bis unterhalb des Bürgerhauses der Pfad zur Kanalstrasse geleitet wird. Er zweigt im unteren Teil der Kalkofenberg strasse nach links ab und führt weiter am Hang entlang zur Grünwalder Brücke. Überquert man die Strasse gelangt man direkt zum Höllriegelpark von hier zweigt ein Pfad rechts nach oben zu den Überresten der Mariensäule, Monopterus und Gebetskreuz. Aber Vorsicht, vor allem an schönen Tagen und an Wochenenden ist die kurze Wanderung nicht immer ungefährlich.